Indien 7

Da unser Flieger nach Kuala Lumpur mitten in der Nacht ankam und wir uns die Unsumme von 40 Euro für ein Taxi in die Stadt sparen wollten, entschieden wir uns mal wieder am Flughafen die Nacht durchzumachen, damit wir dann um 6 Uhr in der Früh den Billigbus für 2 Euro pro Person direkt ins Zentrum nehmen konnten. So kamen wir also hundemüde in unserem Gästehaus in Chinatown an und schliefen den ganzen Tag. Fünf Tage waren in der angenehmen Metropole zum shoppen eingeplant, denn hier gab es die günstigsten Pakettarife in ganz Asien. Zusammen mit unseren Indonesiensouvenirs schickten wir schlussendlich 30 kg für 40 Euro in die Heimat. Da uns das Taxi zum 3 km entfernten Hauptpostamt mal wieder zu teuer war, liehen wir uns kurzerhand von einem Chinesen einen Art Sackkarren und liefen damit durch die halbe Stadt, zur Belustigung der Einheimischen. Weiter ging unsere Reise mit dem Zug nach Bangkok.

 

Und da es unser letzter Aufenthalt in der thailändischen Hauptstadt sein sollte schickten wir auch hier nochmal 20 kg nach Hause. Wir sind jetzt schon gespannt wer zuerst zu Hause ankommt, die Pakete oder wir. Da uns unser erstes Reiseland sehr gut gefallen hatte, entschieden wir uns die restliche Zeit unserer Reise auch dort zu verbringen. Wir buchten unseren Flug, beantragten ein Visum und schon waren wir im lauten Delhi.

 

Ohne langen Aufenthalt ging es weiter mit dem Zug in den Bundesstaat Radjasthan. Da der Zug mal wieder total ausgebucht war saßen auch einige Reisende auf dem Dach. Kurz vor dem Einschlafen dachte sich Janus, wie gut der Wind doch tut der durch das offene Fenster weht, und wie angenehm der leichte Nieselregen sein Gesicht kühlt. Doch dieser Regen roch ganz anders wie zu Hause. Einer von den Passagieren auf dem Dach musste seine Blase über Janus‘ Fenster entleeren… In Jaisalmer angekommen akklimatisierten wir uns einige Tage, bevor wir mit zwei anderen Reisenden auf eine Kamelsafari gingen. Nach einer einstündigen Fahrt mit dem Jeep ins Hinterland stiegen wir auf unsere Kamele und los ging es mit der Ruckelei. Die Wüste war anders als wir sie uns vorgestellt hatten: es gab viele Büsche und vereinzelt sogar Bäume. Unser Nachtlager schlugen wir jedoch in wunderschönen Sanddünen auf. Unsere drei Kameltreiber waren super Köche, Sänger und Geschichtenerzähler. Kurz vorm schlafen gehen sahen wir in der Ferne einige Blitze und 30 Minuten später erlebten wir einen Regen in der Wüste. Wir verkrochen uns unter einer aufgeschnittenen Mülltüte und sangen Lieder, jeder musste ein Lied in seiner Muttersprache zum Besten geben. Es regnete wie aus Kübeln, zum Glück war aber der Spuk nach einer Stunde vorbei. Am Ende des nächsten Tages waren wir froh von den Kamel absteigen zu können, denn unsere Oberschenkel waren das reiten nicht gewohnt und wir konnten kaum noch laufen. In Jodhpur, unsere nächste Station, bekamen wir die Rechnung für den Wüstenregen. Wir lagen eine Woche mit Grippe im Bett. So sahen wir keine der Touristenattraktionen, sondern nur das Treiben der Inder vor unserem Fenster. Wir waren froh nach einer Woche wieder reisefähig zu sein und unser Krankenzimmer verlassen zu können. Unser nächstes Ziel war die Stadt Udaipur. Da entdeckten wir eine German Bakery und trafen dort auf den Österreicher Axel, mit dem wir zwei lustige Tage mit Bierchen und spannenden Geschichten verbrachten. Es tat gut, sich nach zwei Monaten mal wieder in der Muttersprache unterhalten zu können.

 

Auf unserem nächsten Reiseabschnitt zur Insel Diu saßen wir zusammengepfercht mit Einheimischen in einem öffentlichen Bus. Zwei Sitze vor uns wurde einer Frau schlecht und sie brach aus dem Fenster. Da der Wind günstig stand, kam bei uns alles wieder herein und Ursel hatte eine Gesichtsmaske aus Erbrochenem. So ist Indien. Die Kotze wegwischen und weiter geht´s.