Thailand 3

Bevor es auf die Insel Koh Tao im Golf von Thailand ging, mussten wir einen so genannten Visa-Run nach Burma machen, um unser Thailandvisa für weitere vier Wochen zu verlängern. Zu dem Grenzort Ranong fuhren wir zum ersten Mal mit einem Super-Deluxe Bus, in der wir die einzigen Ausländer waren. Es gab Stewardessen, die Getränke und Essen verteilten, Kopfkissen und weiche Frotteedecken, zudem noch eine heiße Kompresse und am nächsten morgen einen Kaffee... wie im Flugzeug, nur besser. Nach dem unkomplizierten Verlängern unserer Visa sollte es jetzt endlich auf die Insel Koh Tao gehen. Eine Nacht Zwischenstop in Chumpon und danach mit dem Nachtboot (= Übernachtung gespart, nette Leute kennen gelernt) in 9 Stunden rübertuckern. Im Vergleich dazu braucht ein normales Touristenboot 2 Stunden! Auf der Insel traf uns erst mal der Preisschock, was auf dem Festland für einen Euro zu haben ist, gab es hier ab 2 Euro aufwärts. Und das obwohl es Nebensaison war. Wir entschieden uns für die ruhige Bucht Tanote, in der es gute Schnorchelmöglichkeiten gab und mieteten uns für 3 Wochen in einem Bungalow ein. Nach Monaten des Rumreisens fühlten wir uns ausgelaugt und gönnten uns die drei Wochen dort, d.h. kein ständiges Rucksack ein- und auspacken, Zimmersuche, Preise abchecken, Leute abwimmeln, Transportmittel organisieren und orientierungslos durch unbekannte Gegenden laufen.

 

Unser Visaproblem mit Indonesien entschlossen wir uns auf eine riskante Art zu lösen. So gaben wir unsere Pässe, die Flugtickets, 100 $ Visagebühr und Antragsformulare einer Boots- und Busgesellschaft, die unser Paket sicher nach Bangkok bringen sollte. Dort angekommen wurde es von der uns bereits vertrauten Agentur abgeholt und weiter zur Botschaft gebracht. Das alles natürlich nach telefonischer Rücksprache. Nach 14 Tagen konnten wir unsere Pässe mit dem heißbegehrten Visaaufkleber in unseren Händen halten und waren froh, dass alles so perfekt für uns ablief. So was sollte man auch wirklich auch nur einmal machen... Unsere Bucht hatte neben einen schönen Sandstrand auch ein Vorgelagertes Riff zu bieten, in dem sich viele tropische Fische tummelten. Es war allerdings nicht so paradiesisch, wie wir uns das erhofft hatten. Trotzdem gingen wir jeden Tag ins Wasser und sahen neue Korallen- und Fischarten. Zum ersten Mal gab’s für uns auch eine Haikonfrontation. Die kleinen Schwarzspitzenriffhaie hatten aber genauso viel Schiss wie wir (U.) und verdrückten sich so schnell wieder, dass es nicht mal für ein Foto reichte. Was auch zu unserer Erholung beigetragen hatte, waren die viel deutschsprachigen Reisenden auf der Insel. So konnten wir selbst nach drei Bier in der Muttersprache noch gut diskutieren. Wir liehen uns einen Roller für drei Tage und erkundeten so den Rest der Insel.

 

Nach der schönen Zeit ging es mit dem Nachtboot wieder zurück zum Festland und mit einem Einheimischenbus in die Stadt Hat Yai, die auf dem Weg zu unserem nächsten Reiseland Malaysia lag. Vier Tage blieben wir dort, obwohl es nichts zu sehen gab. Das tolle und billige Gästehaus, mit seinem leckeren Frühstücksburgern, hielt uns so lange. Kaum waren wir mit dem Minibus aus der Stadt in Richtung Grenze, gingen einige Bomben in Hat Yai hoch, in der einige Menschen ihr Leben verloren. Von dem Ereignis erfuhren wir einige Tage später und so wurde uns mal wieder bewusst, wie viel Glück wir auf unserer Reise schon hatten. Der Grenzübergang nach Malaysia, von dem wir Horrorgeschichten hörten, z.B. Drogen in den eigenen Rucksack zugesteckt zu bekommen, um so als unwissender Drogenschmuggler über die Grenze zu gehen (Todesstrafe), verlief problemlos.