Asienreise 2

Von April 2010 bis November 2011 waren wir mit unserem VW T3 auf Hochzeitsreise nach Indien / Nepal und zurück. Dabei haben wir fast 50.000 km zurückgelegt und vieles erlebt. 

 

Fazit unserer Reise:

 

Nach nun einer Rucksack- und einer Busreise durch Asien steht für uns fest: mit dem eigenen Fahrzeug erlebt man zwangsläufig mehr Abenteuer und ist näher am Leben der Einheimischen bzw. kann tiefer ins Landesinnere vordringen. Die nettesten Menschen auf der Reise hatten wir sowieso nur kennen gelernt, da etwas an unserem Bus kaputt war. Und das war ja bekanntlich sehr oft der Fall. Im Gegenzug dazu hat man für ein Fahrzeug mehr Verantwortung, kann es nicht einfach mal so im Land verkaufen oder zurücklassen. 

Unsere diesmalige Länderauswahl führte uns vor allem durch die muslimische Welt. Die von zu Hause mitgebrachten Vorurteile wurden ins Gegenteil umgewandelt. Noch nie wurden wir so offenherzig mit Gastfreundschaft überschüttet wie dort. Immer war ein Moslem zur Stelle, der uns weiterhalf oder beherbergte. Selbst als Frau wurde Ursel immer respektvoll behandelt und nie als minderwertiger Gesprächspartner angesehen. Uns ärgert es immer wieder, wenn Muslime mit Terroristen und Kipnappern gleichgestellt werden. Gerade die Menschen im Iran und in Pakistan haben uns gezeigt was Völkerverständigung bedeutet.

 

Indien hatte uns geschockt. Wir hatten zum einen vergessen wie überbevölkert dieses Land ist und zum anderen wie distanzlos die Leute dort sein können. Auf unserer ersten Asienreise ist uns dies nie so aufgefallen, aber damals kannten wir auch noch keine muslimischen Länder und konnten uns abends immer in einem Gästehauszimmer verstecken. Als Camper ist man den Indern hoffnungslos ausgeliefert. Die Straßen Indiens sind unglaublich gefährlich. Bis heute wissen wir nicht, wie wir da unbeschadet raus gekommen sind.

 

Nepal, unser Zielland, hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Weniger Touristen und mehr Berge. Dass das halbe Land mit Dschungel überzogen ist, überraschte uns und die Berge waren immer sehr weit weg, sodass man tagelang hinlaufen musste. Die netten Einheimischen machten dies allerdings wieder wett und wir hatten eine angenehme und vor allem stressfreie Zeit.    

 

Wir wünschen gerade den vorurteilsgeplagten Ländern Iran und Pakistan, dass sie durch unsere Berichte mehr Anhänger bekommen und die Menschen in Europa offener mit deren Bewohnern umgehen. Der Weltfrieden hängt nicht nur von Regierungen ab, sondern von jedem Einzelnen. Asalam aleikum!