Reiseberichte

Europa 1

Am 11. April 2010 war es nun endlich soweit: Reisevorbereitungen waren weitestgehend abgeschlossen, Geld war gespart und Baustellen zu Hause halbwegs abgearbeitet. So starteten wir mit leichter Verspätung in Richtung Stuttgart, unserer ersten Zwischenstation.


Türkei 1

Kaum waren wir über die Grenze & in der Türkei machten wir uns auf den Weg nach Istanbul. Nach einer Nacht Zwischenstopp in einer unbekannten Stadt erreichten wir am nächsten Morgen das ehemalige Konstantinopel. Hier wollten wir nach 12 Jahren wilder Ehe endlich heiraten, weit weg von Deutschland und den dortigen Vorstellungen einer Hochzeit...

 


Türkei 2

Nachdem wir Doro & Ka am Flughafen von Izmir verabschiedet hatten, ging es für uns weiter nach Pamucak. Unser Nachtlager schlugen wir direkt am Strand auf. Was allerdings nicht lange hielt, denn bei Anbruch der Dunkelheit wurden wir zum ersten Mal in der Türkei von der Jandamerie vertrieben. Deswegen ging es mitten in der Nacht zum nahe gelegenen Ephesos...


Türkei 3

In Kappadokien erwartete uns eine bizarre Landschaft aus so genannten Feenkaminen (spitz zulaufende Felsen aus Tuffstein) und in steile Steinwände gehauene Behausungen. Unsere erste Station machten wir im Ilhara-Tal. Dort wanderten wir einen Tag lang durch den Canyon. Zu den fast 1000 Jahre alten Behausungen ging es oft nur über Fußtritte im Fels...


Iran 1

Vor dem Grenzübergang in den Iran waren wir ziemlich angespannt. Hatten wir doch gehört, dass beim nördlichen Grenzübergang viele Touristen eine so genannte Diesel-Card erwerben mussten, die dazu berechtigt im Land Diesel zu tanken. Je weiter man durch das Land fährt, desto teurer wird es. Bei einer Durchquerung, wie in unserem Falle, hatten viele schon 1000 Euro hinlegen müssen...


Iran 2

In der Wüstenstadt Yazd parkten wir wie viele andere Overlander vor dem Orient Hotel und bezahlten nur eine kleine Duschgebühr. Bei Anbruch der Nacht war es immer noch so heiß, dass ein Hotelangestellter Mitleid mit uns hatte (wie kann man bei 40 Grad in einem Auto schlafen), dass er uns eines seiner einfacheren Zimmer kostenlos zur Verfügung stellte. Wir nahmen dankend an...


Pakistan 1

Quietschende Eselskarren, ein Gewusel an Menschen, ein süßlicher Duft, Linksverkehr, Müllberge, verlockende Essensstände, bärtige Gesichter, kitschig geschmückte Lastwagen – wir sind in Pakistan. Kaum zu glauben wie sich die Welt innerhalb von 100 Metern Grenzübertritt ändern kann. Schnell werden unsere Pässe und das Carnet abgestempelt. Eine Kontrolle des Autos findet wieder nicht statt – wir Glückspilze...


Pakistan 2

Durch die Flut in Nordpakistan wurden unsere Reisepläne ganz schön durcheinander gebracht. Wollten wir doch unbedingt auf den Karakoram Highway (KKH) hoch ins pakistanische Himalaya fahren. So drehte sich auf dem Campingplatz in Islamabad alles um die eine Frage: möglich oder nicht möglich...


Pakistan 3

Während wir in Chilas auf die Wiederöffnung des KKH warteten endete auch endlich der Ramazan und die Muslime feierten Eid. Auch wir waren heilfroh, dass unser Experiment „Ramazan in einem muslimischen Land“ beendet war und kamen zu dem Ergebnis, dass dies keiner Wiederholung bedarf. Als wir hörten, dass die Arbeiten nach dem Erdrutsch fast abgeschlossen waren und die Straße in den nächsten 24 Stunden öffnen würde...


Indien 1

Nach nun über dreimonatiger muslimischer Gastfreundschaft herrschte in Indien nun ein anderer Ton. Unser Bus wurde zum ersten Mal auf der Reise gründlich von den Grenzbeamten unter die Lupe genommen. Da es aber nichts zum beanstanden gab, fuhren wir weiter ins nahe gelegene Amritsar. Dort befindet sich das Heiligtum der Sikhs, der goldene Tempel. Um ihn zu betreten mussten wir...


Nepal 1

Unsere erste Station in Nepal sollte das Städtchen Pokhara sein. Idyllisch gelegen an einem See mit Blick auf das Annapurna-Massiv. Nach zwei Tagen Fahrt erreichten wir den touristischen Stadtteil Lakeside und erlitten unseren ersten unvorhersehbaren Kulturschock auf der Reise: massenhaft weiße Touristen, ein Gästehaus nach dem anderem, Souvenirläden, deutsche Bäckereien, Outdoorläden, Internetcafes und Restaurants...


Nepal 2

Bevor es in den Westen Nepals ging fuhren wir ganz in der Nähe von Pokhara auf einen Campingplatz, speziell für Overlander. Dort trafen wir auf die beiden Franzosen Melanie & Julien, sowie Heike und Didi aus Deutschland. Nach vier Wochen schliefen wir endlich mal wieder im Bus, fast so als wären wir zu Hause. Vier Tage später waren wir erholt und konnten zum Bardia National Park in Westnepal fahren...


Nepal 3

Nachdem wir Lila und Mark bei ihrer Verwandschaft in Kathmandu abgesetzt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz für unseren Braunen. Im Kathmandu Peace Guesthouse wurden wir fündig und parkten dort für die nächsten Tage. Bereits am nächsten Morgen standen ganz unverhofft Kerstin und Rudi vorm Bus. Die Wiedersehensfreude war groß und wir konnten gemeinsam die Stadt erkunden...


Nepal 4

Ein Overlander nach dem anderen verließ nach Weihnachten den Campingplatz. Auch wir fuhren, gemeinsam mit Kerstin & Rudi, zurück ins touristische Lakeside, wo wir Silvester zusammen verbringen wollten. Unser Jahreswechsel wurde allerdings durch einen Laptop-Crash getrübt, wobei zahlreiche Bilder und Dateien verloren gingen...


Indien 2

Indien – kein anderes Land fasziniert und schreckt gleichzeitig ab wie dieses. Kein anderes Land ist so vielseitig, bunt, quirlig, vermüllt, bettelarm & nervig. Ein Land der Gegensätze.

In Indien widmen wir uns erstmal dem Besten was es zu bieten hat – dem Essen. Bei Masala Dosa (dünner Linsenmehlpfannkuchen), Thali (Reis mit mindestens drei verschienen Currys), Samosa vergessen wir...


Indien 3

Menschenhändler? Terrorist? Opiumschmuggler? Mr Mung vom Secret Service musste sich in einem Interview davon überzeugen lassen, dass wir nichts dergleichen waren. Zuvor hatte er sich bei der deutschen Botschaft in Delhi über uns erkundigt, aber die wussten natürlich auch nicht wer wir waren. In den kürzlich geöffneten Bundesstaaten des Nordostens war man sehr verunsichert über Individualreisende...


Indien 4

Kalkutta ist wohl die verrückteste Großstadt Indiens. So nah haben wir Reich und Arm nie beisammen gesehen. Es ist schon erschreckend wie viele Bettler, die ihr zu Hause auf einem Karton auf dem Bürgersteig haben, auf den Straßen zu sehen sind. Gewaschen wird sich an den öffentlichen Brunnen am Straßenrand, der Haufen wird in der Nacht auf den Bürgersteig gesetzt und uriniert wird sowieso überall...


Indien 5

Nach fünf langen Wochen in Kalkutta waren wir froh endlich wieder on the road zu sein. Unseren neuen Bus zu genießen und wieder Natur zu sehen. Wir überlegten lange hin & her welche Route wir in den Süden nehmen sollten. Autokarten waren veraltet und Inder konnten uns auch nicht wirklich weiter helfen. So entschieden wir uns für die Landesinneren-Route, auch wenn die Temperaturen dort bereits bei 40 Grad lagen...


Indien 6

Unsere letzten Tage in Goa verbrachten wir noch einmal am Strand von Arambol. Der sonst so touristische Ort war von Tag zu Tag mehr ausgestorben, nur noch ein paar Skurilitäten wie selbsternannte Propheten, Steinebeschwörer und lebende Comicfiguren mit Spielzeugpistolen schlichen noch durch die heißen Gassen. Unser Aufenthalt im Arambol wurde unweigerlich um zehn Tage verlängert...


Pakistan 4

Mit vier Pässen und zwei Carnet de Passages in den Händen ging es diesmal zur indisch-pakistanischen Grenze, was sehr zur Verwirrung der Beamten beitrug. In zwei der Pässen hatten wir unser derzeitiges Indienvisum und in den anderen beiden das neue Pakistanvisum. Unser Carnet Nr. 1 hatte genau am Tag des Grenzübertritts seinen letzten Gültigkeitstag und das Carnet Nr. 2 lief bereits seit einem Monat...


Pakistan 5

Nach ein paar erholsamen Tagen in Karimabad ging es für uns zurück nach Gilgit. Auf dem Weg dorthin leisteten wir zum ersten Mal den Motorrädern von Kerstin & Rudi, die einen Tag vor uns gestartet waren, Pannenhilfe. Die Nadel des Vergasers war abgebrochen und wir bastelten zu viert auf dem KKH eine Neue. Gemeinsam ging die Fahrt dann weiter. Im Gästehaus in Gilgit trafen wir wieder einmal auf...


Pakistan 6

Zurück in Rawalpindi ging es erst mal zum VW-Shop von Moqeem. Nach Begutachtung unseres Busses und Wiedergabe eines Sachstandsberichts der letzten fünf Wochen stand fest: unser Bus war gut in Form und es mussten keine Reparaturen mehr am Motor nachgeholt werden. Statt dessen lungerten wir noch eine ganze Zeit bei ihm im Shop rum, quatschten und aßen haufenweise Kebabs...


Iran 3

Die Grenzformalitäten auf der iranischen Seite gingen recht schnell von statten, es gab nur ein Problem, unsere Pässe wurden uns nicht mehr ausgehändigt. Ab sofort sollte die Polizei bzw. das iranische Militär uns bis zur 550 km entfernten Stadt Bam eskortieren und dabei unsere Pässe einbehalten. In diesem Gebiet sei es laut iranischer Regierung viel zu gefährlich für Ausländer, deswegen sollte wir Begleitschutz bekommen...


Türkei 4

Mit unseren 248 Litern geschmuggelten Diesel waren wir hoffnungslos überladen und quälten uns im ersten Gang durch die zerklüfte Bergwelt entlang der irakischen Grenze. Bergauf, bergab, immer wieder durch einen der zahlreichen militärischen Checkpoints gestoppt, hinweg durch kleine ursrüngliche Dörfer. Das Kurdengebiet war für uns einer der interessantesten Teile der Türkei...


Türkei 5

Nachdem wir Steffi & Christoph beim Flughafen in Antalya verabschiedet hatten ging es für uns zurück nach Cirali. Für uns einer der besten Orte in der Türkei, wo man tagelang direkt am Meer wild campieren kann. Auf dem Weg dorthin nahmen wir mal wieder einen Anhalter mit. Ches aus San Fransisco widerlegte unsere Vorurteile vom oberflächlichen Amerikaner und zu unserer Überraschung teilte er unsere Ansichten über Reisen...


Europa 2

Im Mai 2010 hatten wir in Deutschland unsere KFZ-Zulassung und Versicherung gekündigt und kurvten die letzten 18 Monate mit einem Duplikat als Nummernschild umher. Kein Problem in Asien, denn wen juckt dort eine deutsche Straßensteuer. Alles ging gut, wir hatten keinen Unfall oder ähnliches. Nun stand die EU vor uns...